Schwertschwanzmolche
Die Feuerbauchmolche der Gattungen Cynops und Hypselotriton sind seit langem sehr beliebte Pfleglinge in Aquarien und Aquaterrarien. Der Schwertschwanzmolch (Cynops ensicauda) ist der imposanteste bei uns gepflegte Vertreter dieser Gattungen.
Allgemeines
Herkunft: | Japanische Ryūkyū-Inselgruppe |
Größe: | 15-16cm, maximal 19-20cm |
Lebensraum: | Stehende Gewässer, Tümpel, Gräben, Reissümpfe |
Haltung: | Kann ganzjährig im Aquarium gepflegt werden (Ausstiegsmöglichkeit stets anbieten!) |
Temperatur: | 22 bis 24 °C. Im Winter 15 bis 19 °C. |
Besonderheit: | Seine Temperaturbedürfnisse passen gut zum klassischen „Wohnzimmerbecken“ |
Literaturempfehlung: | Feuerbauchmolche. Pflege und Zucht (von Michael und Ursula Franzen) |
Haltung
Schwertschwanzmolche können gut vollaquatisch gepflegt werden, jedoch sollte man ihnen stets eine Möglichkeit zum Ausstieg aus dem Wasser anbieten. Dafür eignen sich beispielsweise schwimmende Inseln aus Korkrinde oder größere Wurzeln, die aus dem Wasser ragen. Angesichts ihrer Größe ist ein Aquarium mit 100cm Kantenlänge ratsam, sowie ein relativ hoher Wasserstand von 25 bis 40cm.
Die Tiere mögen dicht verkrautete Becken, wofür sich Hornkraut und Wasserpest als Bepflanzung anbieten.
Ernährung
Auf dem Speiseplan stehen diverse Wirbellose und deren Larven (Wasserflöhe, Mückenlarven, Nachtschecken, Tubifex, Glanzwürmer). Sie können lebend oder tiefgefroren gefüttert werden.
Zucht
Die Männchen stellen sich bei der Paarung vor die Weibchen und fächeln ihnen mit dem Schwanz Duftstoffe zu. War das Männchen mit seinem Werben erfolgreich, setzt es vor dem Weibchen ein Samenpaket ab, das vom Weibchen mit der Kloake aufgenommen wird. Nach der inneren Befruchtung legen die Weibchen die Eier einzeln an Wasserpflanzen ab. Dabei falten sie die Eier sorgsam mit ihren Hinterbeinen in die Blätter ein, was den Eiern einen gewissen Schutz vor Fressfeinden – auch vor den eigenen Elterntieren! – bietet.
Man sollte die Eier jedoch rasch aus dem Becken nehmen und in ein kleines Aufzuchtgefäß überführen, denn die Alttiere fressen sie sonst sehr gerne. Nach etwa drei Wochen schlüpfen die Larven, die man mit Kleinkrebsen und später mit Mückenlarven, Glanzwürmern, Tubifex und Wasserflöhen füttert. Mit ungefähr drei Monaten verlieren die Larven ihre Kiemen und gehen an Land.
Die Jungmolche werden dann als Landgänger in einem Waldterrarium bzw. einer Waldbox gepflegt. Es reicht eine kleine, flache Wasserschale, da sie zunächst nicht ins Wasser gehen werden. Die behutsame Rückgewöhnung ans Wasser kann frühstens nach einem halben bis einem Jahr passieren. Alternativ verläuft die Aufzucht weiter im Terrarium, bis die Jungmolche nach etwa zwei bis drei Jahren von sich aus zurück ins Wasser streben.
Jens Crueger
Hält und züchtet seit 1994 Molche und Salamander aus Nordamerika und Asien. 1997 gründete er die Website Molche.net und baute sie bis 2002 zur Online-Community rund um Amphibien aus. 2001 hielt er seinen ersten Vortrag auf der Jahrestagung der AG Urodela (Arbeitsgemeinschaft für Molche und Salamander). 2015 wurde er zum Präsidenten des Verbandes Deutscher Vereine für Aquarien- und Terrarienkunde (VDA) gewählt. Er ist außerdem Stellvertreter des Präsidenten der European Aquarium and Terrarium Association (EATA) und Gesellschafter der VDA/DGHT Sachkunde GbR, die Schulungen für die Aquarien- und Terrarien-Sachkunde anbietet.